Arbeiter:innenmacht

Nein zum Krieg zwischen Indien und Pakistan

Grubb at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Revolutionary Socialist Movement (Pakistan), 7. Mai 2025, Infomail 1282, 8. Mai 2025

Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben in den letzten Tagen dramatisch zugenommen. Die beiden Länder stehen am Rande eines Krieges.

Nach dem Anschlag reaktionärer Islamist:innen in Pahalgam (Kleinstadt mit etwa 9.500 im indisch besetzten Jammu und Kaschmir; Red.), bei dem 25 Tourist:innen und ihr Reiseleiter getötet wurden, sind die Regierungen, Medien, herrschenden Klassen und ihre Parteien in Indien und Pakistan in eine brutale Runde gegenseitiger Anschuldigungen, Sanktionen und Gegensanktionen eingetreten.

Eskalation

Am 6. Mai eskalierte dies zu einer militärischen Konfrontation, als Indien Raketenangriffe auf Kaschmir und Pakistan startete, bei denen laut pakistanischer Regierung 26 Menschen getötet und 46 verletzt wurden. Sprecher des pakistanischen Militärs berichten, dass bei ihren Vergeltungsmaßnahmen 10 Menschen in Kaschmir getötet und 5 indische Kampfflugzeuge sowie 2 Drohnen abgeschossen wurden.

Laut der pakistanischen Erklärung zur nationalen Sicherheit hat Indien den Krieg erklärt, und gemäß der UN-Charta behält sich Pakistan das Recht vor, sich in „Selbstverteidigung“ zu wehren. Während Indien behauptet, seine Angriffe seien „chirurgische“ Schläge gegen „Terrorist:innen“ und deren Familien gewesen, kündigten Sprecher:innen der indischen Regierung an, das Militär sei „bereit, zurückzuschlagen, sollte Pakistan eskalieren“.

Obwohl die Regierenden beider Länder wahrscheinlich daran interessiert sind, die Spannungen und militärischen Auseinandersetzungen in Grenzen zu halten, bleibt die Gefahr eines umfassenden Krieges zwischen den beiden Atommächten real.

Reaktionär auf beiden Seiten

Beide behaupten, sich gegen einen Angreifer zu verteidigen. In Wirklichkeit nutzen die herrschenden Klassen beider Länder diesen Vorwand, um den reaktionären Charakter ihres Kampfes um Kaschmir zu verschleiern.

Der indische Staat gibt vor, den „Terrorismus“ zu bekämpfen, aber in Wirklichkeit ist die ultrareaktionäre Regierung Modi die koloniale Unterdrückerin Kaschmirs, die dessen Volk jedes Recht auf Selbstbestimmung verweigert. Die indische herrschende Klasse fördert antimuslimischen Rassismus, die Unterdrückung der Frauen, das Kastensystem und ihre Banden hinduistischer nationalistischer Schläger:innen, um die indische Arbeiter:innenklasse gespalten und unterdrückt zu halten. Die Androhung eines Krieges mit Pakistan zielt darauf ab, die Bevölkerung zu mobilisieren, sich hinter die Regierung zu stellen.

Die pakistanische Regierung ist nicht weniger heuchlerisch. Sie behauptet, Kaschmir zu verteidigen, hat aber in den letzten Monaten selbst versucht, die Massenbewegung dort zu brechen. Auch sie verweigert den nationalen Minderheiten in Pakistan, sei es in Kaschmir, Belutschistan oder Khyber Pakhtunkhwa, das Recht auf Selbstbestimmung. Sie verurteilt die Regierung Modi dafür, dass sie „Terrorismus“ als Vorwand benutzt, um die Kaschmiris zu unterdrücken, während sie genau denselben Vorwand benutzt, um die Abschiebung von Hunderttausenden afghanischen Flüchtlingen zu rechtfertigen.

Auf beiden Seiten haben sich die bürgerlichen Parteien zur nationalen Verteidigung zusammengeschlossen. Ob Regierung oder Opposition: Alle Parteien haben deutlich gemacht, dass die Arbeiter:innen und Unterdrückten von der Bourgeoisie keinen Widerstand gegen den Marsch in den Krieg erwarten können.

Aber auch die sogenannten kommunistischen, in Wirklichkeit reformistischen Parteien CPI/CPI(M) haben sich einmal mehr als Sozialchauvinist:innen und Lakai:innen ihrer eigenen Bourgeoisie entlarvt. Diese Verräter:innen der internationalen Arbeiter:innenklasse sind das Spiegelbild ihrer Kolleg:innen in Pakistan (um es beim Namen zu nennen).

Mobilisierung gegen den Krieg!

Ein Krieg zwischen Indien und Pakistan wäre auf beiden Seiten äußerst reaktionär. Die Arbeiter:innenklasse und die unterdrückten Völker beider Staaten müssen ihre Kräfte gegen die Eskalation zu einem totalen Krieg bündeln, der eine Katastrophe für die Arbeiter:innen und Bäuer:innen, Soldat:innen und Zivilist:innen, Hindus und Muslim:innen in Indien, Kaschmir und Pakistan bedeuten würde.

Um die Bevölkerung auf den Krieg vorzubereiten, schüren die herrschenden Klassen Spannungen und stacheln nationalistischen, chauvinistischen und rassistischen Hass zwischen den Völkern an. All dies ist Vorbereitung zur Niederschlagung nationaler Befreiungskämpfe, von Angriffen auf die Arbeitsbedingungen und Arbeitsplätze, das Signal für die Kapitalist:innen, zu plündern und sich zu bereichern, während die Arbeiter:innen und die Armen Arbeitslosigkeit, Armut – oder eine Kugel als Lohn – erhalten.

Wir rufen alle Organisationen, die klar gegen die reaktionäre Kriegshysterie in Pakistan und Indien Stellung bezogen haben, darunter die Pakistan Trade Union Defence Campaign, die Jammu Kashmir National Student Federation und die Revolutionary Students Front, dazu auf, sich zu Massenaktionen gegen den Krieg an den Arbeitsstätten und auf den Straßen zusammenzuschließen.

Wir verurteilen den Krieg, der gegen den Willen der unterdrückten Bevölkerung Kaschmirs geführt wird. Wir unterstützen den Widerstand des kaschmirischen Volkes gegen die Besatzung. Wir erkennen sein Recht auf Selbstbestimmung an und setzen uns für ein unabhängiges und selbstverwaltetes sozialistisches Kaschmir als Teil einer freiwilligen Föderation südasiatischer Arbeiter:innenrepubliken ein. Wie in Kaschmir lehnen wir auch die Unterdrückung aller nationaler Minderheiten in Pakistan und Indien ab.

Die Arbeiter:innenklasse, die Gewerkschaften, die Jugend- und Frauenorganisationen müssen sich den Kriegszielen aller Seiten entgegenstellen. Ein solcher Kampf kann und muss mit dem verbunden werden, die Wurzeln des Systems zu beseitigen, das auf Ausbeutung, Unterdrückung und Konflikten zwischen den Nationen basiert: Kapitalismus und Imperialismus.

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