Mangan2002 (sv.wikipedia.org), CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons
Leonie Schmidt, Neue Internatoinale 291, Mai 2025
Ob 68er-Bewegung, Bildungsproteste gegen die Bolognareform oder auch die Palästinasolidaritäts-Bewegung der letzten zwei Jahre: Ein Blick zurück zeigt, dass die Universität ein politischer Ort ist. Doch welche Rolle spielt sie im Kapitalismus, wie hat sie sich entwickelt? Wie wirken sich die kapitalistischen Verhältnisse auf die Universitäten aus? In welcher Beziehung steht die Arbeiter:innenklasse zu ihnen? Welche Strukturen prägen die Universität?
Wir halten es als Kommunist:innen für essenziell, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Daher veröffentlichen wir nun diese Thesen, um sie mit allen Interessierten zu diskutieren. Unser Ziel ist es, eine ausführliche materialistische Analyse der Universität zu entwickeln und uns dort als Studierende klassenkämpferisch zu organisieren. Wir wollen die Uni nicht zu einer losgelösten Utopie machen, sondern unsere Kämpfe mit einer gesamtgesellschaftlichen, revolutionären Perspektive und Programmatik verbinden. Daher wollen wir einige Thesen zur Diskussion stellen, die selbst Vorarbeiten zu einem ausführlichen Aktionsprogramm für die Universität bilden.
Während die Universität im 19. Jahrhundert vor allem der Reproduktion der herrschenden Klasse und ihr nahe stehender Schichten des Kleinbürger:innentums diente, hat sich diese Aufgabe in den letzten Jahrzehnten gewandelt. So schrieb Trotzki 1910: „Die Universität ist die letzte Etappe der staatlich organisierten Ausbildung der Söhne der besitzenden und herrschenden Klassen, wie die Kaserne das letzte Ausbildungsinstitut für die junge Generation der Arbeiter und Bauern ist. [ … ] Die Universität bildet prinzipiell für den Einsatz in der Verwaltung, für die Führung und Herrschaft aus.“ Auch wenn letztere Funktion ebenso wie jene der Ideologieproduktion zweifellos erhalten blieb, so hat sich selbst in diesem Bereich die Rolle der Universitäten deutlich verändert. Die Ideologieproduktion und zahlreiche akademisch qualifizierte Verwaltungstätigkeiten haben im Kapitalismus des 20. und 21. Jahrhunderts derart an Umfang zugenommen, dass sie von Angehörigen der lohnabhängigen Mittelschichten oder der oberen Schichten der Arbeiter:innenklasse verrichtet werden müssen und nicht primär von den Kindern der besitzenden Klassen. Generell können wir auch an der Ausdehnung und Ausdifferenzierung des Produktionsprozesses, von Forschung und Entwicklung gerade nach dem Zweiten Weltkrieg beobachten, dass es für immer mehr Lohnabhängige notwendig wird, eine Ausbildung an der Hochschule zu absolvieren.
Die Rolle, Größe, Bedeutung und der Wandel der Universität spiegeln selbst veränderte Erfordernisse des Gesamtkapitals und damit verbunden des bürgerlichen Staats- und Herrschaftsapparates wider. Grundsätzlich dient die Strukturierung des Bildungsbereichs immer den Interessen des Gesamtkapitals. Doch diese setzt sich selbst immer auch erst als Resultat gesellschaftlicher Kämpfe innerhalb und unter verschiedenen Klassen durch. Die Erfordernisse des gesellschaftlichen Gesamtkapitals sind daher keineswegs bloß die Summe einzelner Kapitalinteressen. Sie verhalten sich vielmehr oft widersprüchlich zu diesen, welche für das Gesamtsystem notwendige Bildungskosten als zusätzliche Ausgaben sehen, als Hort der „Verschwendung“, auch wenn sie natürlich von qualifizierten Arbeitskräften profitieren. Aus diesem Grund muss hier der Staat als ideeller Gesamtkapitalist fungieren. Die Bildung, nicht nur an den Universitäten, wird durch den bürgerlichen Staat organisiert und dementsprechend gibt es auch staatliche Regularien, um sie zu ordnen. Da die Akkumulation des Gesamtkapitals demnach auch die Ausbildungsbedingungen bestimmt, kann eine Veränderung deren auch Auswirkungen auf die Hochschulen zeitigen. Beispielhaft können wir uns die Lage nach dem 2. Weltkrieg ansehen, wo das sogenannte „Wirtschaftswunder“ eine beschleunigte Akkumulation darstellte. Dieser Boom sorgte dafür, dass mehr qualifizierte Arbeitskräfte benötigt wurden. Das sorgte für eine „Vermassung“ der Universitäten und auch dafür, dass immer mehr Studierende nach ihrem Abschluss lohnabhängig werden. Durch die Expansion der Universität gab es auch gleichzeitig einen erhöhten Bedarf an Ausbilder:innen und Lehrer:innen einerseits, an qualifizierten Kräften, die im staatlichen Dienst stehen sollten, andererseits. Die oft klagende Verschulung der Unis, die Bolognareformen usw. sind Ausdruck dafür, die nötige akademische Arbeitskraft möglichst effektiv zu liefern.
Die Entwicklung des Kapitalismus, der Bildung immer größerer Kapitale, steigerte nicht nur die Erfordernisse nach wissenschaftlich gebildeter Arbeitskraft in allen Sphären, sondern führte auch dazu, dass Forschung und Entwicklung gerade im industriellen Bereich nur auf großer Stufenleiter und mit immensen Mitteln organisiert werden können. Daher sind die Universitäten, wenn auch in verschiedenen Formen, eng an die Bedürfnisse des Kapitals angepasst – einerseits um deren Inhalte (mit) zu bestimmen, andererseits auch um Kosten für Entwicklung und Forschung, die ansonsten vom privaten Kapital alleine vorgeschossen werden müssten, zumindest teilweise auf den Staat abzuwälzen. Stiftungen, Forschungsinstitutionen wie die Max-Planck-Gesellschaft und Drittmittel dienen dazu, diese Verbindung zu organisieren. Ähnliches gibt es auch im Bereich staatlicher Institutionen, wie z. B. in der vermehrten Kooperation von Bundeswehr und Universitäten (z. B. im Bericht der Sozialwissenschaften). Grundsätzlich entspricht diese Tendenz einer allgemeinen Entwicklung des Kapitalismus – Vergesellschaftung der Produktion unter privater Aneignung.
Die Kosten für den Bildungsbereich werden aus der sogenannten Revenue bezahlt. Die Revenue umfasst Gehälter und andere Ausgaben, die aus der Lohnarbeit oder dem Mehrwert des Kapitals gedeckt werden und in Form von Abgaben und Steuern an den Staat gehen. Diese Form kann durch private Universitäten (oder andere Bildungseinrichtungen) modifiziert werden, sodass Studierende direkt aus dem Einkommen ihrer Eltern oder eigener Arbeit diese Kosten direkt bezahlen. Der Kampf um die Finanzierung der Universitäten, ihre Ausstattung, die Arbeits- und Lernbedingungen bildet daher auch einen wichtigen Teil des Klassenkampfes, sprich: Welche Klasse finanziert zu welchen Teilen die Universität selbst?
Die Arbeit der Angestellten an der Universität ist für die Reproduktion des Gesamtkapitals von enormer Wichtigkeit. Sie stellt aber eine Form der unproduktiven Arbeit dar, da sie nicht direkt zur Schaffung des Mehrwerts für ein Kapital beiträgt. Das ändert nichts daran, dass sie in vielfältiger Weise mittelbar in den Verwertungsprozess eingeht.
Doch die Expansion hochqualifizierter Arbeitskraft birgt Widersprüche. Höhere Bildungskosten etwa könnten den Wert der Ware Arbeitskraft erhöhen, was nicht dem Interesse der Einzelkapitale entspricht. Gleichzeitig versuchen die Kapitalist:innen, die Gesamtkosten zu senken. Daran können wir also erkennen, wie sich die Interessen des Einzel- und des ideellen Gesamtkapitals widersprechen. Zudem wird die Finanzierung unproduktiver Arbeit durch Schwankungen der Mehrwertproduktion bestimmt. Im Fall der Hochschulen führt das zu staatlich vermittelten Angriffen auf die Universitätsstruktur, also Flexibilisierungen, Rationalisierungen und Reformen wie dem Bolognaprozess. Ziel dabei ist es u. a., die Dauer des Studiums zu verkürzen und die zukünftigen Arbeitskräfte stärker auf ihre späteren Berufe zu orientieren, während Lohnkosten wissenschaftlicher Mitarbeiter:innen niedrig und die Arbeitsbedingungen durch Befristungen, wie sie nur aufgrund des Wissenschaftszeitgesetzes möglich sind, prekär gehalten werden. Daraus erklärt sich die Krisenhaftigkeit der Uni. In Zeiten der Überakkumulation und kapitalistischen Krise, wie wir sie heute erleben, sollen die Ausbildungskosten für das Gesamtkapital reduziert werden. Gleichzeitig sollen die deutsche Wirtschaft durch qualifizierte Fachkräfte und exzellente Forschung angekurbelt werden und der Studienstandort auch für ausländische Studierende attraktiv sein. Dieser Widerspruch lässt sich innerhalb des Kapitalismus nicht auflösen, verschärft aber die Kämpfe um die Finanzierung dieser Institution und damit auch den Klassenkampf um die Universität.
Der Mythos, dass die meisten Studierenden keinen Klassenhintergrund als Arbeiter:innenkinder (wir sprechen von Klassenhintergrund, da die Klassenzugehörigkeit der Studierenden in etlichen Fällen noch nicht festgelegt ist) hätten, hält sich weiterhin hartnäckig. An den staatlichen Universitäten finden sich natürlich Studierende aus verschiedenen Klassen, inklusive solcher aus der Arbeiter:innenklasse. An den Hochschulen in Deutschland sind aktuell (Wintersemester 2023/24) knapp 2,9 Millionen Studierende eingeschrieben und die Studienanfänger:innenquote lag im Studienjahr 2023 in Deutschland bei 56,5 Prozent (sie ist der Anteil der Studienanfänger:innen an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres). Auch wenn ein bedeutender Teil der Kapitalist:innenklasse Unis besucht, so stammt wohl der größte Teil der Studierenden aus folgenden drei gesellschaftlichen Klassen/Schichten: A aus dem Kleinbürger:innentum, vor allem aus dem städtischen; B aus den lohnabhängigen Mittelschichten und C aus der Arbeiter:innenklasse, dabei sicherlich vor allem aus der Arbeiter:innenaristokratie und akademisch gebildeten Schichten der Klasse. Diese Herkunft entspricht nicht notwendig ihrer Zukunft als Schicht/Klasse, aber aufgrund der Tendenz zur Proletarisierung auch wissenschaftlich gebildeter Arbeitskraft steht einem größer werdenden Teil eine solche als Teil der Arbeiter:innenklasse bevor (das gilt v. a.auch für den Fall, dass sie das Studium abbrechen und andere Jobs finden müssen).
Auch im Bereich der Wissenschaftler:innen, Lehrenden und Angestellten gibt es Unterschiede: Während es an der Hochschule auch Teile der Bourgeoisie und lohnabhängige Mittelschichten gibt, deren Arbeitsbedingungen als privilegiert zu bezeichnen sind, wie z. B. Professor:innen, gibt es gleichzeitig eine hohe Anzahl an wissenschaftlichen Mitarbeitenden, die wenig Lohn erhalten, befristet und teilweise auf Projektbasis angestellt sind, und auch reguläre Arbeitskräfte, die bspw.in der Verwaltung, Mensa oder Reinigungskolonne arbeiten. Bei Letzteren ist es aber häufig so, dass diese bei externen Firmen angestellt sind und somit der Lohn gedrückt werden kann, da keine Tarifbindung besteht. Generell können wir unter den Beschäftigten ebenso wie unter den Studierenden feststellen, dass jener Teil größer wird, der der Arbeiter:innenklasse angehört, auch wenn sich dies im vorherrschenden Bewusstsein längst nicht widerspiegelt, wo eigentlich kleinbürgerliches vorherrscht, der Klassenlage der Mittelschichten und des Kleinbürger:innentums entsprechend. Für den Klassenkampf und kommunistische Politik an den Universitäten stellt dies eine mehrfache Herausforderung dar. Erstens weil es im Bewusstsein eine Tendenz zum Individualismus erhöht und selbst gewerkschaftliche Organisierung, zweitens auch, den Klassenstandpunkt der Arbeiter:innenklasse einzunehmen, erschwert.
Allerdings unterminiert auch die reale Entwicklung diese Bewusstseinsformen, die oft durch die ideologische Überhöhung der Universität hervorgebracht werden. Die Studierenden wie auch Akademiker:innen dünken sich gern, über den Niederungen der profanen Welt der kapitalistischen Ausbeutung zu stehen. Die Wissenschaft und der universitäre Diskurs präsentieren sich gern als über den Klassen stehender Hort allgemeiner Wahrheit und „Freiheit des Denkens“. Diese Ideologie ist natürlich bei Lichte betrachtet eine Farce, aber keineswegs eine bloße Lüge oder ein Ideal, sondern auch eine notwendige Ideologie, um sicherzustellen, dass die Universität ihre Funktion erfüllen kann, Forschung und Ideologie zu produzieren, die nicht bloß unmittelbare Widerspiegelung einzelner Kapital- oder Parteiinteressen darstellen, sondern den allgemeinen, längerfristigen Klassenstandpunkt der Herrschenden stärken und diesen in die Reihen der Ausgebeuteten hineintragen, ihn dort mehr oder weniger multiplizieren. Diese Funktion strategischen und innovativen Klassendenkens erfüllt die bürgerliche Wissenschaft jedoch immer weniger. Sie unterliegt vielmehr einem Prozess der engeren Bindung an das Unmittelbare, wie man beispielsweise daran sehen kann, dass bürgerliche Philosophie oder Ökonomie in der Frühphase des Kapitalismus auf einem höheren theoretischen Niveau standen als heute. Daraus resultiert auch der unbefriedigende und oft nervtötende Charakter dieser Fächer für viele kritische Studierende. Diesen Prozess können wir keineswegs auf die Naturwissenschaften übertragen. Dort befördert vielmehr ihre Integration in den Produktionsprozess auch Neuerungen und Entwicklung – jedoch immer direkter und deutlicher für die bornierten Zwecke einzelner Kapitale und im Widerspruch zum gesellschaftlich Möglichen. In jedem Fall bildet diese Entwicklung einen wichtigen Anknüpfungspunkt für revolutionäre Arbeit an den Hochschulen, weil sie am Gegenstand des Lehrplans oder der Tätigkeit die Schranken kapitalistischer Universitäten deutlich macht.
Dabei bilden sie natürlich keinen herrschaftsfreien Raum und taten das auch nie. Wie bereits erläutert, erfüllt die Universität im Kapitalismus eine zentrale Aufgabe und der Staat als ideeller Gesamtkapitalist wirkt auf diese ein. Trotz der Wissenschaftsfreiheit und des Humboldt’schen Bildungsideals kann sie also nicht losgelöst von der Klassengesellschaft fungieren. In der gegenwärtigen Periode erleben wir nicht nur eine immer direktere Bindung ans Kapitalinteresse, sondern auch massive Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit als demokratisches Recht. Die Kriminalisierung im Bereich der Palästinasolidarität verdeutlicht das. Sobald die Studierenden und Angestellten der Universität zu kritisch werden und der deutschen Staatsräson widersprechen, muss der Staat eingreifen. Während sich die Hochschulen einerseits als autonome Räume des freien Gedankenaustausches verstehen, sind sie in Wahrheit eingebettet in einen gesellschaftlichen Zusammenhang, der durch den antagonistischen Klassenwiderspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital geprägt ist.
Die sich antagonistisch gegenüberstehenden Klassen ringen dabei nicht nur auf dem Feld der Politik und Ökonomie miteinander. Darüber hinaus ist der Klassenkampf auch geprägt durch eine ideologische Auseinandersetzung, einen ideologischen Streit, bei dem es wesentlich um die Deutung der gesellschaftlichen Wirklichkeit von unterschiedlichen Klassenstandpunkten und Interessen unterschiedlicher Klassen geht. Dies lässt sich besonders im Bereich der Sozial- und Gesellschaftswissenschaften verorten, wobei diese sich sogar oberflächlich als extrem kritisch hinstellen können. Das dient aber letztlich auch wieder der Ideologieproduktion, da so das Märchen der Wissenschaftsfreiheit erzählt werden kann. Diese fungieren also als Feigenblatt. Daraus können wir ableiten, dass die bürgerliche Wissenschaft kleinbürgerliche Tendenzen aufweist und wir uns in unserer revolutionären Arbeit an der Universität auf die Arbeiter:innenklasse stützen und mit dieser (sowohl vor Ort als auch gesamtgesellschaftlich) verbinden müssen, wenn wir für eine klassenkämpferische Perspektive eintreten wollen.
Die zentralen Bedrohungen der Wissenschaftsfreiheit kommen nicht einfach nur von außen, sie liegen in den Strukturen des deutschen Wissenschaftssystems selbst. An dieser Stelle können wir nur kurz das Lehrstuhlsystem und dessen Verwobenheit mit dem New Public Management der Hochschulen behandeln, einen ständischen Restbestandteil und möglichen Hort der Willkür. Hier sind Wissenschaftler:innen vom Verhältnis zu ihren akademisch Vorgesetzten (i. d. R. Professor:innen) abhängige Personen, die wiederum nach einer wissenschaftlichen Vorauswahl schlussendlich von Parlamenten bestätigt werden (Widerspruchsrecht). Die Kontrollmechanismen finden somit in einem vorselektierten elitären Kreis der Wissenschaft selbst statt. Dies fällt zusammen mit einem Umbau der Universitäten im Sinne des New Public Managements zu unternehmensähnlichen Organisationen. Dass Institutionen wie die Hochschulrektor:innenkonferenz (HRK) die Verwendung der IHRA-Antisemitismusdefinition tendenziell befürworten, kann selbst als Ausdruck der bereits vollzogenen Umwandlung der akademischen Selbstverwaltung in neoliberale Agenturen des New Public Managements verstanden werden, in denen Hochschulpräsidien zunehmend als Unternehmensführer:innen agieren. Durch die Drittmittelfinanzierung, die als wissenschaftliches Exzellenzkriterium gilt, kann hier eine Unterordnung unter Förderrichtlinien erkennbar werden. Hier findet also eine sukzessive Unterordnung der wissenschaftlichen Erkenntnissuche unter die Ökonomisierung der forschenden Industrie statt.
Generell lässt sich in der imperialistischen Epoche mit der Entwicklung von großen Monopolen auch eine direktere Verzahnung von Kapital und Universität feststellen, die ihrerseits die Ideologie von der „Freiheit“ der Wissenschaft beständig unterminiert. Unsere Antwort besteht dabei nicht darin, einem falschen Ideal nachzutrauern, sondern für die gesellschaftliche Kontrolle der Universität, von Forschung und Lehre durch die Arbeiter:innenklasse zu kämpfen. Die gegenwärtige Krise der Hochschulen bildet dabei den Hintergrund dafür, den Kampf an den Unis in seinen Besonderheiten und zugleich als Teil des Klassenkampfes zu betrachten.