Georg Ismael, Neue Internationale 224, November 2017
Seit einem Jahr sitzt nun unser Freund und Genosse Pat im Gefängnis. Zuvor hatte er als junger Sozialist einen wichtigen Beitrag geleistet, um in Sachsen Jugendliche und ArbeiterInnen für ihre Interessen zu organisieren. Deshalb war er den Behörden schon lange ein Dorn im Auge. Dieser Umstand führte im Frühjahr 2017 zu seiner besonders harten Verurteilung von fast 6 Jahren. Der willkommene Anlass waren eingeworfene Scheiben der Polizeiwache in der Eisenbahnstraße und ein ausgebranntes Dienstfahrzeug der Polizei.
Während wir diese Nachricht damals zuerst kaum glauben konnten, so steckt doch eine Anspielung dahinter: Pat lebt nicht nur für die Revolution, er brennt auch für sie. Er betrieb in Leipzig den Aufbau einer Bewegung für die Befreiung der Menschheit, als sich auf den Straßen eine reaktionäre Bewegung formierte, die für Grenzen und Hass zwischen Menschen steht. Sie sieht sich nicht selten geschützt von der Polizei und flankiert von rassistischer Gesetzgebung in den Parlamenten.
Seine Tat, gegen politische Vernunft, war aber ein Versuch, mit lauter Stimme gegen diese Umstände anzubrüllen. Wir können die Wut junger Menschen wie Pat verstehen. Während die Regierung Krieg im Ausland führt, sitzen sie hinter Gittern. Doch „ohne den Aufbau einer funktionierenden Struktur kann man nichts verändern, auch wenn der Aufbau einer Massenorganisation mehrere Jahrzehnte dauern und selbst dann immer noch jederzeit scheitern kann“, schrieb Pat treffend. „Diesem Prozess dient die geduldige revolutionäre Arbeit mehr als ein brennender Polizeiwagen“, so Pat heute.
Das ist ein lebendes Beispiel für das Durchhaltevermögen politischer Gefangener, für junge RevolutionärInnen, die in diesen schwierigen Zeiten einem harten Lernprozess unterworfen sind. Er steht in regem politischen Briefverkehr mit der Außenwelt und bildet sich. Um Pat und die politischen Gefangenen zu unterstützen, planen wir, eine Seite für den Genossen einzurichten, über die er „Gefängnisbriefe“ veröffentlicht, möchten mit Medien und Aktionen auf seine Ziele hinweisen.
Wenn ihr ihm schreiben oder seine Sache durch Aktionen oder eine Spende unterstützen wollt, wendet euch an