Dave Stockton, Infomail 1299, 17. Dezember 2025
Die beiden Schützen, die am Bondi Beach (Sydney) 15 Menschen getötet haben, haben einen abscheulichen antisemitischen Terrorakt begangen, der weltweit verurteilt werden muss. Wir, die wir uns für die Verteidigung der Menschen in Gaza – Opfer von massivem Staatsterrorismus – engagieren, müssen unsere Stimmen erheben.
Die Täter dieser abscheulichen Tat waren laut Polizeiberichten Anhänger des Islamischen Staates, dessen Opfer überwiegend aus arabischen und muslimischen Völkern im Nahen Osten stammen.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt natürlich den Familien der Opfer, ihren Freund:innen und den Zeug:innen dieses Grauens, die gerade fröhlich das jüdische Winterfest Chanukka (Lichterfest) gefeiert haben. Einer der Getöteten war ein Holocaust-Überlebender.
Die Massenerschießung folgte kurz nach dem Angriff auf die Synagoge im Heaton Park in Manchester am 2. Oktober während des jüdischen Versöhnungstages Jom Kippur. Der britische Sender BBC und die Zionist:innen haben beide Angriffe schnell mit dem palästinensischen Widerstand gegen die Besetzung durch Israel in Verbindung gebracht.
Trotz der Verleumdungen seitens des israelischen Staates und der Zionist:innen, dass die Verteidigung Palästinas gleichbedeutend mit Antisemitismus sei, war die Linke immer eine prinzipielle und militante Gegnerin rechter faschistischer Kräfte, unabhängig von deren rassistischer und religiöser Ideologie.
Wir müssen jüdische Gemeinden weiterhin gegen jede Form dieser giftigen Ideologie verteidigen, von verbalen Beleidigungen bis hin zu Angriffen auf Personen oder Synagogen.
Israelische Politiker:innen und ihre rechten, konservativen Anhänger:innen haben sich beeilt, die Massenbewegung gegen den anhaltenden Völkermord in Gaza und die ethnische Säuberung im Westjordanland zu verurteilen. Westliche Regierungen, darunter Australien, Deutschland, Großbritannien und die USA, haben natürlich Israels Recht verteidigt, Terror gegen die Zivilbevölkerung in Gaza auszuüben, und haben ihnen dafür Waffen geliefert, praktisch jeden Tag seit zwei Jahren.
Wir weisen darauf hin, dass in den USA, Großbritannien, Deutschland, Australien und vielen anderen Ländern jüdische Menschen, darunter auch Holocaust-Überlebende, an propalästinensischen Demonstrationen teilgenommen haben, für ihre Kritik an Israel begrüßt wurden und eine wichtige Rolle bei deren Organisation gespielt haben.
Wir dürfen niemals vergessen, welche Rolle der Antisemitismus im 20. Jahrhundert gespielt hat, der im Holocaust gipfelte. Er inspiriert unseren Widerstand gegen alle Formen des Völkermords.
Der Versuch israelischer Minister:innen und Israel-Unterstützer:innen, dieses schreckliche Ereignis mit unseren Bewegungen in Verbindung zu bringen, ist in Wirklichkeit eine schändliche Beleidigung der Opfer von Chanukka. Er trägt in keiner Weise zum Kampf gegen Antisemitismus und alle Formen von Rassismus bei, die dank des Aufstiegs der Rechten zunehmen.
In den USA und in Europa verteidigen wir alle Angriffsziele dieses Rassismus, sowohl jüdische als auch muslimische Gemeinschaften und heute vor allem Flüchtlinge und Asylsuchende. Wir kämpfen dafür, die Arbeiter:innenklasse und junge Menschen gegen dieses Gift zu mobilisieren, das darauf abzielt, ihren Kampf gegen Imperialismus und Kapitalismus zu spalten und zu schwächen. Wir kämpfen für eine sozialistische Welt, die endlich allen Formen von Rassenhass, nationaler Unterdrückung und Ausbeutung ein Ende setzt.