
Quelle: https://workersforafreepalestine.com/
Workers Power/Britannien, Infomail 1299, 18. Dezember 2025
Acht Mitglieder der britischen Solidaritätsgruppe Palestine Action (PA) befinden sich seit über 40 Tagen im Hungerstreik – Amu Gib, Qesser Zuhrah, Heba Muraisi, Jon Cink, Teuta „T“ Hoxha, Kamran Ahmed, Muhammad Umer Khalid und Lewie Chiaramello. Sie gehören zu den 33 PA-Häftlingen, die derzeit in britischen Gefängnissen einsitzen, und ihr Hungerstreik ist eine Reaktion auf ihre Inhaftierung ohne Gerichtsverfahren – die meisten von ihnen bereits länger als die gesetzlich zulässige Höchstdauer von sechs Monaten. Ihr Prozess soll erst im Mai nächsten Jahres stattfinden.
Sie fordern die sofortige Freilassung gegen Kaution, faire Gerichtsverfahren, ein Ende der ihnen auferlegten Zensur, die Aufhebung des Verbots von Palestine Action und die Schließung von Elbit Systems, einem israelischen Unternehmen in Großbritannien, das Teile für die F-35-Kampfflugzeuge der israelischen Streitkräfte liefert. Sie haben auch auf die Notlage von Hunderten anderen Mitgliedern aufmerksam gemacht, die in britischen Haftanstalten auf ihre Abschiebung warten und von denen einige ebenfalls im Hungerstreik sind.
Vier der Streikenden wurden 2024 wegen „Sachbeschädigung” an einer Elbit-Fabrik angeklagt, die anderen wegen Beschädigung von Kampfflugzeugen mit roter Farbe im Juni auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Brize Norton (Oxfordshire). Die RAF (britische Luftwaffe) unterstützt den Völkermord des zionistischen Staates, indem sie Informationen aus Flugzeugen liefert, die von ihren Stützpunkten auf Zypern aus fliegen.
Nach diesen mutigen Aktionen erklärte die Labour-Regierung unter Keir Starmer Palestine Action zu einer terroristischen Organisation gemäß dem drakonischen Terrorism Act, der auch für alle gilt, die ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen. Bereits 2.717 Personen sehen sich solchen Anklagen gegenüber, die meisten davon nur, weil sie Schilder mit der Aufschrift „Ich unterstütze Palestine Action” hochgehalten haben.
Die viel gepriesene „freie britische Presse“ und die Sendeanstalt BBC haben kaum über den Hungerstreik berichtet und damit ihre unterwürfige Rolle gegenüber dem britischen Imperialismus mit seinen zahlreichen wirtschaftlichen und militärischen Verbindungen zu Israel gezeigt. Das Terrorismusverbot hat auch einen Vorwand für eine verstärkte staatliche Unterdrückung der Palästina-Solidaritätsbewegung im Allgemeinen geliefert. Dazu gehören die Einfrierung der Bankkonten von Solidaritätsgruppen wie Greater Manchester Friends of Palestine und Razzien gegen Aktivist:innen, die in E-Mails ihre Unterstützung für Palestine Action zum Ausdruck gebracht haben.
In Irland haben sich jedoch Republikaner:innen und Sozialist:innen, die sich an die Hungerstreiks von 1981 erinnern, bei denen Bobby Sands, der zum Abgeordneten des britischen Unterhauses gewählt worden war, und neun weitere Menschen starben, der Forderung nach Gerechtigkeit für die acht Mitglieder von Palestine Action angeschlossen. Die Abgeordneten Jeremy Corbyn und Zarah Sultana, Gründer der kürzlich ins Leben gerufenen Partei Your Party, haben ihre sofortige Freilassung gefordert und gewarnt, dass die Regierung sie einfach in Haft sterben lässt.
Wir appellieren an Solidaritätsaktivist:innen für Palästina weltweit, an die Arbeiter:innenbewegung und an Antiimperialist:innen, öffentliche Proteste vor britischen Botschaften zu organisieren, um die grausamen Handlungen der britischen Regierung zu verurteilen und sie mit Forderungen nach ihrer Freilassung zu bombardieren.