Verkehrswende. Alle kennen das Wort. In jeder wichtigen Regierungserklärung zu Nachhaltigkeit und Wirtschaft darf es nicht fehlen.
Kolleg:innen und Reisende spüren allerdings wenig von ihr. Die Realität: verspätete und ausgefallene Bahnen, Personalmangel im Nahverkehr, gestriche Bus- und Bahnstrecken, lange Arbeitswege, mit Autos verstopfte Innenstädte. Das schadet nicht nur der Umwelt, es bedeutet auch Frust und Unfälle vieler Menschen.
Es gibt aber nicht nur Verlierer. Allein 2019 machte der Volkswagen-Konzern einen Umsatz von mehr als 250 Milliarden Euro. Und zur Feier dieser Tatsache werden in den kommenden zehn Jahren hunderttausende Menschen ihren Arbeitsplatz in der Autoindustrie verlieren.
Lars Keller, Eisenbahner und Klimaaktivist wird eine Übersicht über die aktuelle Verkehrswende im Allgemeinen und bei der Bahn im Speziellen geben. Schlechte Arbeitsbedingungen, unterfinanzierte Infrastruktur und Arbeitsplatzverlust sind kein Naturgesetz, argumentiert er.
Eine ökologische und soziale Verkehrswende, die zur Steigerung der Lebensqualität beiträgt, ist möglich. Sie muss aber die Profitlogik des Kapitalismus und die Eigentumsrechte der großen Konzerne in Frage stellen. Das werden Regierung und Konzerne natürlich nicht tun.
Die Gewerkschaften und die Umweltbewegung müssen es machen. Die Veranstaltung soll daher auch einen Raum schaffen, in dem Kolleg:innen und Aktivist:innen aus Göttingen gemeinsam besprechen, wie wir gemeinsam eine Verkehrswende herbeiführen können, die uns nutzt und ihren Namen wirklich verdient.