Vorwort

Capitalism kills, Imperialismus, Kapitalismus und die Zerstörung von Mensch und Natur, Broschüre der Gruppe ArbeiterInnenmacht, Juni 2019

Die Zerstörung der Umwelt und der natürlichen
Lebensgrundlagen auf der Erde schreitet unvermindert fort und nimmt immer
bedrohlichere Ausmaße an.

Während Eingriffe in die und die Nutzung der
Umwelt für menschliche Bedürfnisse notwendig sind und auch in einer
klassenlosen Gesellschaft fortbestehen würden, ist es der Kapitalismus, der aus
seinem grenzenlosen Drang nach Kapitalakkumulation die Umwelt um der Profite
willen zerstört. Die Großmächte und Konzerne der Welt profitieren davon und weigern
sich hartnäckig, wirksame Maßnahmen für ein Umsteuern zu ergreifen. Die
Unvereinbarkeit kapitalistischer „Entwicklung“ mit der Erhaltung und
Wiederherstellung eines für menschliche Gesellschaften wünschenswerten Zustands
der Umwelt wird hier besonders deutlich.

Der Kapitalismus hat sich dabei global zu einem
System des Umweltimperialismus entwickelt. Die Ausbeutung in den
halb-kolonialen Ländern wird weitgehend ohne Rücksicht auf die ökologischen und
sozialen Folgen intensiviert, um die Profite in den imperialistischen Zentren
zu vermehren. Die sozio-ökologischen Auswirkungen werden systematisch in Länder
der „Peripherie“ ausgelagert.

Die folgende Broschüre – vor allem der in diesem
Jahr erarbeitete Text „Umwelt und Kapitalismus“ – beschäftigt sich mit den politischen
und ökonomischen Grundlagen dieses Systems, das untrennbar mit
Umweltzerstörung, Ausbeutung, Nationalismus und Krieg verbunden ist.

Darüber hinaus wollen wir uns der Frage widmen,
warum und wie der Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen
der Menschheit mit dem Kampf gegen den Kapitalismus verbunden werden kann und
muss.

Wir veröffentlichen daher erneut die „Thesen zum
Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit“,
die unsere internationale Strömung, die „Liga für die Fünfte Internationale“
2008 angenommen hat. Auch wenn sie mittlerweile mehr als 10 Jahre alt sind, so
präsentieren sie nach wie vor Kernelement eines internationalen Programms zur
Verknüpfung des Kampfes gegen Umweltzerstörung mit dem für die revolutionären
Befreiung der ArbeiterInnenklasse.

Die Broschüre wird durch zwei Beiträge abgerundet, die wir in den letzten Monaten zur Frage „Ende Gelände“ sowie zu Fridays for Future veröffentlich haben.

Wir wollen mit der Broschüre einen Betrag zur
Diskussion um die Perspektiven, Analyse und Programmatik der Bewegung gegen die
Klimakrise und zur politischen und theoretischen Klärung der marxistischen
Linken und der ArbeiterInnenbewegung leisten. Viel Spaß beim Lesen und
Diskutieren!